Im August flog unser Arzt Dr. Peter Kaup als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Emergency Medical Teams (EMT), einer Abordnung der International Search and Rescue Stiftung (I.S.A.R.) nach Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis. Zur Erinnerung: Am 14. August 2021 kam es in Haiti um 8:29 Uhr Ortszeit zu einem schweren Erdbeben der Stärke 7,2. Um den Betroffenen nach dem schweren Erdbeben zu helfen, behandelte Kaup sieben Tage über 100 Menschen täglich und versuchte, zusammen mit weiteren Ärzten, Pflegern und auch Therapiehunden, das Leben vor Ort wieder aufzubauen.

Das 40-köpfige Team um Peter Kaup war die einzige medizinische Hilfe auf der vorgelagerten Insel Grande Caydemite. Täglich zehn Stunden behandelten die Ärzte schwere Verbrennungen, Teilamputationen und Schnittverletzungen, wie sie bei Erdbeben oftmals auftreten. „Wir haben dort Menschen betreut, die wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben einen Arzt gesehen haben. Das ist auch für uns Mediziner immer wieder herausfordernd, weil wir das im beruflichen Alltag zuhause so ja nie erleben“, erklärt Kaup.

Ähnlich verhielt es sich mit der jungen Frau und ihrem Neugeborenen. „Sie brauchte dringend Milch für ihr Baby, konnte aber nicht losgehen und mal eben Milch kaufen. Denn da gibt es schlichtweg nichts, um Milch zu kaufen. Und wenn das Neugeborene dann stirbt, dann ist das so, weil es natürlich auch keine Intensivstationen für Neugeborene gibt. Das ist wirklich eine andere Welt!“ Glücklicherweise konnten Kaup und sein Team eine Frau finden, die das Kind stillte. Ein kleiner Erfolg im naturgewaltlichen Chaos.

Die medizinische Betreuung war das eine. Der tägliche Weg zum Not-Lazarett eine andere Herausforderung. Kriminelle Banden blockierten wichtige Verbindungsstraßen und erschwerten so die Hilfsmaßnahmen. „Wir hatten immer Kontakt zur Polizei und wussten welche Straßen frei waren. Man durfte jedoch nie im Dunkeln und nie zwei Mal den selben Weg fahren“, erzählt der Mediziner. Zu groß war die Gefahr auch für die Hilfsteams, gekidnappt und nur gegen Lösegeld freigelassen zu werden.

Angst hatte Peter Kaup trotzdem nicht. „Auf die vielfältigen Herausforderungen hat I.S.A.R. uns lange im Vorfeld perfekt vorbereitet.“ Die gemeinnützige Hilfsorganisation besteht hauptsächlich aus ehrenamtlichen Kräften, die nur dank zahlreicher Spenden ihre Rettungseinsätze mit moderner Technik durchführen können. 10 Tage war Peter Kaup in Haiti, nun freuen wir uns, dass er uns wieder in der STEG unterstützt. Vielen Dank für diesen ehrenamtlichen Einsatz.

Auch aus diesem Grund würden wir uns über eine Spende für I.S.A.R. Germany sehr freuen.
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